Torfestival beim Lokalderby.

Knapp 300 Zuschauer sorgten am Samstagnachmittag bei kühlen Temperaturen für ein richtiges Derbyfeeling bei Spielern und allen Verantwortlichen. Audorf gegen Kiefer, die Mutter aller Inntalderbys. Alle fieberten diesem Duell schon Tage und Wochen im Vorfeld entgegen und sie sollten nicht enttäuscht werden.

Es hatten sich noch nicht mal alle Zuschauer einen Sitz- oder Stehplatz gesucht, da legte die Heimmannschaft von Trainer Vinciguerra los wie die Feuerwehr und konnte schon nach 2 Minuten durch den Treffer von Maxi Scherff in Führung gehen.

Jedoch waren die Gäste aus Kiefersfelden keineswegs geschockt und stellten schon früh in der Partie klar das sie hier nicht nur als Sparringpartner angereist sind. Größere Möglichkeiten blieben allerdings im Laufe der ersten 30 Minuten auf beiden Seiten aus und das Spiel verflachte weites gehend.

Nach eine halben Stunde dann der Geistesblitz des ASV.  Alexander Frik wurde 20m vor dem Tor mit einem klugen Steilpass geschickt und hob den Ball gekonnt aus 16m über den heraus eilenden Martin Korbel zum nicht unverdienten Ausgleichs. Jetzt war der Motor der Gäste auf Hochtouren und Audorf leicht angeschlagen durch den Ausgleich.

Marcel Wielander war es dann vorenthalten seine Farben mit dem zweiten Treffer auf die vermeintliche Siegerstraße zu katapultieren. Sein wuchtiger Kopfball nach 40 Minuten fand den Weg in das Audorfer Gehäuse. Wer nun dachte der FVO würde den schnellen Ausgleich erzwingen wollen wurde leider enttäuscht denn es spielte fast nur noch die Gästemannschaft.

Mit dem Halbzeitpfiff bekam dann die Heimmannschaft den nächsten Genickschuss durch Piotr Krasowski, der in leicht abseitsverdächtiger Position nach Vorarbeit von Tobias Bauer zum 3:1 einschieben durfte.

Es war zu hoffen das Trainer Markus Vinciguerra die passende Ansprache finden würde, um seine Mannen nochmal auf Höchstform zu trimmen. Was anscheinend auch geschah.

Schon mit dem Wiederanpfiff begann ein komplett anderes Spiel. Der ASV zog sich etwas zurück, versuchte das Ergebnis zu verwalten und der FVO suchte sein Heil im Angriff. Eine Standartsituation in der 52. Minute brachte dann die Blau-Gelben zurück ins Spiel. Sebastian Anker zirkelte einen Freistoß aus halbrechter Position auf den mit aufgerückten Tobias Wöhry. Selbiger konnte dem Ball noch eine leichte Richtungsänderung geben und somit den Anschlusstreffer erzielen.

Die Partie war wieder offen und Oberaudorf drückte nun auf den Ausgleich. Nun wurde es ein wahrer Krimi und der sollte in den restlichen 30 Minuten seinen Höhepunkt erleben.

65 Minuten waren absolviert als der FVO von Schiedsrichter Weidner einen berechtigten Elfmeter zugesprochen bekam. Tobias Wöhry legte sich die Kugel auf den Punkt und einige der FVO-Anhänger bejubelten schon den Ausgleich. Doch leider wurde der schwach getretene Strafstoß sichere Beute von  ASV Torsteher Kilian Hager. Aber auch dieser Rückschlag konnte mit einer besseren Einstellung in Hälfte zwei von den Audorfer Spielern weggesteckt werden und man war weiter bemüht den Ausgleich zu erzielen. Das es dann ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ werden sollte war aber nicht zu erwarten.

Durim Hertica legte sich nach ca. 70 Minuten den Ball am 16er zurecht und zirkelte ihn unhaltbar in den rechten oberen Knick des ASV Tores. Die Partie war wieder ausgeglichen und beide Mannschaften war es anzusehen dass es damit noch nicht getan war. Kiefer wachte nun auch wieder auf und verbuchte noch einen Lattentreffer und auch Martin Korbel konnte sich bei einem Freistoß von Fabian Fischer auszeichnen.

Zehn Minuten waren noch auf der Uhr von Schiedsrichter Weidner zu absolvieren und der ASV bekam einen Eckball zugesprochen. Abwehrspieler Thomas Sunder stand im Audorfer Strafraum komplett blank und ließ mit der erneuten Führung den Kieferer Anhang nun Kopf stehen.

Wie würde nun die Audorfer Antwort auf den weiteren Rückstand aussehen?
Sie antworteten ruhig und gelassen und das war vielleicht das richtige Mittel. Immer wieder probierten es die Mannen um Kapitän Andreas Waller mit Flanken aus dem Halbfeld. Und kurz vor Schluss sollte genau so ein Flankenball, getreten von Durim Hertica, den Weg vorbei an Freund und Feind mitten in das Kieferer Herz finden.

Dieses Spiel, das den Namen Derby alle Ehre machte dürfte vielen lange nicht aus dem Kopf gehen und für die kommenden Aufgaben des FVO hoffentlich einen positiven Schub wieder geben.

Nächsten Sonntag wird es gegen den ASV Happing eine neue schwere Aufgabe um an den Spitzenplätzen dran zu bleiben. Wir hoffen dass auch wieder zahlreiche Unterstützung den Weg vor die Tore Rosenheims findet. (ch)

Ergebnis: FV Oberaudorf : ASV Kiefersfelden 4:4 (1:3)
Aufstellung: Martin Korbel – Tobias Schwaiger, Robert Holzapfel, Tobias Wöhry, Sebastian Anker - Daniel Büsch, Andreas Waller, Durim Hertica, Severin Feuersinger – Egzon Gervalla, Max Scherff
Bank: Max Holzmaier, Simon Schlünder, Haris Rizvanovic, Florian Haidacher